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Soeben erschienen: Pariser Historische Studien Band 104

Friedemann Pestel, Kosmopoliten wider Willen. Die »monarchiens« als Revolutionsemigranten, München (De Gruyter Oldenbourg) 2015.

Friedemann Pestel, Kosmopoliten wider Willen. Die »monarchiens« als Revolutionsemigranten, München (De Gruyter Oldenbourg) 2015.

Die französische Emigration nach 1789 war das erste große politische Emigrationsphänomen europäischer Dimension. Über die verschiedenen Revolutionsphasen hinweg erschlossen sich Revolutionsgegner das Exil als politische Alternative zur radikalisierten Revolution in Frankreich. Am Beispiel der monarchiens, einer Gruppe konstitutioneller Monarchisten, untersucht Friedemann Pestel in europäischer Perspektive, wie in den 1790er Jahren Emigranten aus der Defensive heraus Politik machten. Die Arbeit analysiert die Exilerfahrungen und politischen Kooperationen der monarchiens in Großbritannien, der Schweiz, Deutschland und den karibischen Kolonien. Sie zeigt, wie anschlussfähig ihre politischen Programme für die Aufnahmegesellschaften waren, wie ihnen europaweite politische und publizistische Netzwerke Profilierungsmöglichkeiten boten und schließlich zur Rückkehr verhalfen. Durch eine transnationale Sicht auf die französische Emigration in Langzeitperspektive korrigiert dieses Buch das vorherrschende Bild von Emigranten als historischen Verlierern. Politisches Exil war vielmehr integraler Bestandteil europäischer Revolutionserfahrung.

Inhalt
Einleitung, S. 15 – I. Aufbrüche: 1. Sozialisationen und Karrieren der »monarchiens«, S. 55
2. Anglophilie und historisches Denken im 18. Jahrhundert. Ideenwelten der »monarchiens«, S. 67
3. Der Weg in die Politik. Die irreversible Krise 1787–1789, S. 75 – 4. Drei Stände – zwei Kammern – eine Nationalversammlung. Die Verfassungsfrage im Sommer 1789, S. 83 – 5. Das Ende der französischen »Glorious Revolution«. Die doppelte Zäsur im Herbst 1789 und der Weg in die Opposition, S. 97 – 6. Von Frankreich ins Exil, S. 107 – 7. »Monarchiens« – eine zeitgenössische Begriffsbestimmung, S. 119 – II. Europaerfahrung: 1. »Contre-révolution«. Ein Gegenbegriff aus der Perspektive der Akteure, S. 131 – 2. »Monarchiens« und Monarchie im Exil. Konfrontationen und Kooperationen in der »France du dehors«, S. 153 – 3. Großbritannien, S. 211 – 4. Saint-Domingue, S. 255 – 5. Genf und die Schweiz, S. 299 – 6. Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, S. 341 – 7. Emigration als Kommunikationsereignis, S. 365 – III. Ausblicke: 1. Brumaire und die Rückkehr nach Frankreich, S. 401 – 2. Integration durch Emigration. Der Einstieg in die napoleonische Administration, S. 415 – 3. Auf dem Weg zu einem »1688 légitime«, S. 427 – 4. Die Restauration auf dem Prüfstand. Altlasten und Neubestimmung von Emigration, S. 439 – 5. Monarchie nach dem Exil 1815–1830, , S. 463 – 6. Historisierung und Erinnerung, S. 477 – Resümee: Erfahrungsraum europäisches Exil, S. 489 – Quellen- und Literaturverzeichnis, S. 515 – Register, S. 571.