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Cultures de la créativité. Bohème historique et précarités contemporaines
Kulturen des Kreativen. Von der historischen Bohème zur Kreativgesellschaft
herausgegeben von Walburga Hülk, Bénédicte Zimmermann und Anthony Glinoer
Seit dem 19. Jahrhundert übt die Bohème mit ihren Verheißungen eines Lebens am Rand der Gesellschaft, der Suche nach persönlicher Verwirklichung und dem Traum von einem nicht-konformistischen Lebensstil eine ungebrochene Faszination aus. Der Imperativ der Einzigartigkeit und Selbstbestimmung hat sich indessen derart generalisiert, dass er heute Karrieren, Selbstwahrnehmung und Lebensstile formatiert. Es stellt sich somit die Frage, ob die feinen Unterschiede zwischen Bohème und Bürgertum, die das Ideal der Bohème im 19. Jahrhundert prägten, so klar sind. Diese Trivium-Ausgabe sucht zu klären, welche ästhetischen und gesellschaftlichen Repräsentationen, Praktiken aber auch Spannungen die historischen Bohemiens von den Künstlern und Kreativen der heutigen Zeit unterscheidet und was sie eint.