Transnationale Geschichten der Moderne
Die Abteilung Neueste Geschichte und Zeitgeschichte befasst sich mit den tiefgreifenden Veränderungen, die politische Kulturen, wirtschaftliche und soziale Strukturen sowie internationale Beziehungen seit dem 19. Jahrhundert durchlaufen haben. Von ihren individuellen Forschungsprojekten ausgehend bearbeiten die Forscherinnen und Forscher der Abteilung drei gemeinsame Reflexionsfelder:
- Kriege, Konflikte, Zugehörigkeitsgefühle
- Staat und Staatsbürgerschaft, Nationen und Nationalismen, Migrationen
- Erfahrungen und Repräsentationen der Moderne
Quer zu diesen Reflexionsfeldern steht ein geteiltes Interesse für Theorien und Methoden transnationaler Geschichtsschreibung, dem das Forschungsseminar der Abteilung, das »Atelier zur internationalen Geschichte«, gewidmet ist. Im Vordergrund steht die deutsch-französische und Westeuropäische Geschichte in ihren globalen Bezügen.
Die Nation (neu) schreiben. Transnationale Geschichte der Nation und des Nationalismus (Frankreich-Deutschland, 1848–1871)
Corentin Marion
Vernetzte Individuen: eine Wissens- und Kulturgeschichte sozialer Konnektivität, 1890–1940
Christoph Streb
Die Moral der Ökonomie
Moralische Normen im französischen Kapitalismus am Übergang zum 20. Jahrhundert
Dr. Jürgen Finger
Die Bande der Demokratie
Die emotionale Verbundenheit zwischen den europäischen Nationen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939–1940)
Dr. Alexandre Bibert
Wohnraum und Wohnsegregation in den 1970er und 1980er Jahren. Der Fall von Lyon.
Eleonora Marchioni
Seminarreihe
Die Abteilung Neueste Geschichte und Zeitgeschichte organisiert neben Einzelveranstaltungen die Seminarreihe »Atelier zur internationalen Geschichte«
Atelier zur internationalen Geschichte
Eleonora Marchioni
Corentin Marion
Abgeschlossene Projekte und ehemalige Mitarbeitende
Hier finden Sie eine Liste der ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung.
Im Juni 2023 wurde die Online-Edition »Societies under German Occupation« freigeschaltet, die die Alltagserfahrung der lokalen Bevölkerungen in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten erkundet. Im Zentrum stehen Erfahrungen von Mangel und Hunger. 50 Dokumente zu Frankreich wurden vom Team des DHIP zur Verfügung gestellt.
Das Projekt wurde getragen vom LabEx Tepsis und dem Centre de recherches historiques (EHESS-CNRS) getragen und vom DHIP unterstützt.
Zum 150sten Gedenkjahr des Krieges 2020/2021 betreibt das DHIP unter der Leitung von Dr. Mareike König ein kollaboratives Forschungsblog (hypothèses – Guerre 1870) mit dem Ziel der Vernetzung von Forschenden und der Verbreitung von Publikationen, Quellensammlungen, Veranstaltungen, Ausstellungen etc. zum Krieg 1870/71.
Mit Unterstützung des DHIP erschloss Gaël Eismann im Rahmen der Forschungsgruppe der Universität Caen-Normandie Histoire, Territoires, Mémoires (HisTeMé), Achse »Paix & Conflits - Cultures & Transmissions«, Akten deutscher Militär- und Zivilgerichte, die sich heute im Archiv der Direction des archives des victimes des conflits contemporains (DAVCC) in Caen, dem Service historique de la Défense (SHD) in Vincennes und den Archives nationales (AN) in Pierrefitte befinden.
Projekt des DHIP in Zusammenarbeit mit der Société des amis du vieux Toulon et de sa région unter der Leitung von Florence de Peyronnet-Dryden.
In diesen frühen »Gelben Seiten« findet man 4772 Adressen von in Paris ansässigen deutschsprachigen Handwerkern und Kaufleute.
Datenbankprojekt des DHIP (S. Martens).
Archivische Erschließung der hauptsächlich im Pariser Nationalarchiv verwahrten Akten der Interalliierten Rheinlandkommission (1918–1930). Projekt des DHIP (S. Martens) in Zusammenarbeit mit den Archives Nationales.
Lageberichte des Militärbefehlshabers Frankreich und Synthesen der Berichte der französischen Präfekten, 1940-1944.