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de.hypotheses.org feiert dreijähriges Bestehen

Wandel in der Kommunikations- und Publikationskultur der Geistes- und Sozialwissenschaften: das Blogportal de.hypotheses.org feiert dreijähriges Bestehen

Wandel in der Kommunikations- und Publikationskultur der Geistes- und Sozialwissenschaften: das Blogportal de.hypotheses.org feiert dreijähriges Bestehen

Das Blogportal de.hypotheses.org wurde am 9. März 2012 auf Initiative des DHI Paris und gemeinsam mit dem französischen Partner OpenEdition ins Leben gerufen. Es ist das deutschsprachige Portal der europäischen Blogplattform hypotheses.org und bietet Forschenden der Geistes- und Sozialwissenschaften die Möglichkeit, ihre »Forschung im Entstehen« zugänglich zu machen, sich auszutauschen und sich zu vernetzen. Die Blogger-Community von de.hypotheses.org wächst stetig. Aktuell umfasst de.hypotheses.org rund 260 wissenschaftliche Blogs und hat monatlich über 70.000 unterschiedliche Leserinnen und Leser. Das Portal bietet eine qualitätsgestützte Umgebung für das wissenschaftliche Bloggen an: Die kostenfreie Plattform versammelt Wissenschaftsblogs unter einem Dach, sorgt für eine größere Sichtbarkeit und für die Archivierung der Inhalte. Durch die Vergabe von ISSN werden die Blogs in der Zeitschriftendatenbank verzeichnet und bibliothekarisch formal als gleichwertiges Format für wissenschaftliche Publikationen anerkannt. Das Community Management wird von der Geschäftsstelle der Max Weber Stiftung in Bonn und vom DHI Paris geleistet.

Die schnelle, offene und interaktive Kommunikations- und Publikationskultur in Wissenschaftsblogs behauptet zunehmend ihren Platz in unserer Forschungskultur. Wissenschaftliche Blogs sind ein neues Genre, in dem Forschergruppen oder Einzelpersonen ihre Forschung dokumentieren. Zudem stellen Blogs in Form von Forschungstagebüchern nützliche Werkzeuge zur Selbstreflexion des Forschungsprozesses dar und verändern die alltägliche wissenschaftliche Arbeit. Forschungsergebnisse in Blogs sind direkt im Internet zugänglich und ermöglichen den Dialog mit der Fachcommunity sowie mit der interessierten Öffentlichkeit.

In den bestehenden drei Jahren hat sich die geistes- und sozialwissenschaftliche Blogosphäre erheblich verändert, erweitert und professionalisiert. Dass ein Wissenschaftsblog mittlerweile ein legitimer und ernstzunehmender Publikationsort ist, zeigen zahlreiche Blogbeiträge, die Forschungsergebnisse publizieren und in Inhalt, Stil, Zitierweise etc. begutachteten Zeitschriftenaufsätzen in nichts nachstehen. Herausragendes Beispiel dafür:  Am 10. Februar 2015 veröffentlichte der Aachener Archivar Klaus Graf in dem Frühneuzeit-Blog der RWTH einen bedeutenden Handschriftenfund des 15. Jahrhunderts. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Geisteswissenschaften, dass eine solche Entdeckung nicht in einer Fachzeitschrift, sondern in einem wissenschaftlichen Blog publiziert wurde.

In einem nächsten Schritt werden die Geschäftsstelle der Max Weber Stiftung und das DHI Paris mit der Etablierung von Open Peer Review-Verfahren dem Wissenschaftsbloggen zu weiterer Anerkennung verhelfen.